Die Evangelische Kirchengemeinde Seeheim-Malchen ist mit ihren circa 3.000 Gemeindegliedern das Nordlicht des Dekanats. Sie ist eine der drei evangelischen Kirchengemeinden der Kommune Seeheim-Jugenheim und ist 2014 durch die Fusion der Kirchengemeinden Malchen und Seeheim entstanden.
Die Laurentiuskirche Seeheim wurde im 13. Jahrhundert erbaut und ist das älteste Bauwerk am Ort. Der Innenraum birgt alte Fresken und ein gotisches Kruzifix. 1967 hat der Maler Gottfried von Stockhausen die Kirchenfenster im Kirchenschiff mit neutestamentlichen Motiven gestaltet.
Die Kirche in Malchen wurde 1514 erstmals erwähnt und ist für ihre spätgotischen Wandmalereien bekannt.
Das Gemeindebüro ist im sog. „Alten Pfarrhaus“, Bergstraße 3, untergebracht. Es wurde 1589 erbaut und ist das älteste Steinhaus Seeheims. Unser Gemeindehaus (Pfarrer-Reith-Haus) finden Sie im Weedring 47.
Unsere Gottesdienste finden sonntäglich in der Laurentiuskirche, sowie monatlich in Malchen und im Pfarrer-Reith-Haus statt. Genaue Termine und Uhrzeiten finden sie auf unserer Homepage. Alle 14 Tage feiern wir samstags um 16:00 Uhr im Altenzentrum der Mission Leben, Sandstraße 85, Gottesdienst.
Die Kirchenmusik bildet mit zahlreichen Aktivitäten (Kirchen-, Gospel- und Kinderchor, Kirchenband) einen wichtigen Schwerpunkt in der Gemeinde.
Für Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren findet jeden Freitagabend in der Blockhütte neben dem Pfarrer-Reith-Haus, Am Grundweg 33 in Seeheim ein gemeinsamer Abend in lockerer Atmosphäre statt.
Weitere Gruppen und Kreise: Besuchskreis, Geselliges Tanzen, Frauenhilfe, Arbeitskreis Frieden, Eine-Welt-Laden, Café International, Umweltgruppe "Grüner Hahn" und viele weitere offene Gemeindenachmittage.
Zur Kirchengemeinde gehört der Laurentius-Kindergarten mit mehreren Regel- und U3-Gruppen. Leiterin ist Sonja Rhein. (Am Grundweg 33 in Seeheim, Telefon 06257 82992, E-Mail ev.kita.seeheim@ekhn-net.de).
Die Kirchengemeinde Seeheim-Malchen ist mit den Nachbargemeinden Trägerin der „Diakoniestation Nördliche Bergstraße“. Die Pflegedienstleitung hat Petra Geist. (Hauptstr. 15 in Jugenheim, Telefon 06257 83193).
In ihren fast 800 Jahren hat die Laurentiuskirche Kriege, Pest-Epidemien, bitterste Not und Zerstörung überstanden und war trotzdem immer ein Ort der Zuflucht, der Hoffnung und des Lebens. Diese tiefgreifenden Ereignisse haben ihre Spuren an und in der Kirche hinterlassen und sie zu dem gemacht, was sie bis heute für uns ist: eine feste Orientierung, ein Ort der Besinnung und der Gemeinschaft. Mit dem Projekt Sprechende Laurentiuskirche und Grabsteine wollen wir die heute noch sichtbaren Spuren dieser langen Geschichte und die Menschen, die daran beteiligt waren, würdigen.
Die notwendigen Übersichtspläne mit den QR-Codes sind am Eingang der Laurentiuskirche und neben den Epitaphen angebracht. Somit haben Sie die Möglichkeit vor Ort durch das Einscannen der QR-Codes interessante geschichtliche Informationen zu sehen und zu hören.
Für alle Besucher unserer Homepage, stellen wir die Inhalte über die unten stehenden Links zur Verfügung.
Die Geschichte der Laurentiuskirche Teil 1 | Teil 2 | Teil 3
Der Chorraum
Das Kirchenschiff
Kirche und Friedhof
Wandel der Begräbniskultur
Die Seeheimer Kirche ist ein historisches Bauwerk und auch das älteste im Ort. Mehrfach hat die Laurentiuskirche im Laufe der Geschichte ihr Aussehen verändert. Bis zur Reformation wurde sie als Kapelle geführt und war somit keine Taufkirche.
Der quadratische Turm, erbaut zwischen 1230 und 1250, erhebt sich über dem gotischen Chor- und Altarraum, daher spricht man von einer Turmkirche. Ursprünglich trug dieser Turm eine sog. Bischofsmütze, hatte also ein Rhombendach; dies beweisen zwei wasserspeierartige Steinkonsolen.
Die Zahl 1503 am Westportal weist auf einen Umbau mit Erweiterung des Kirchenschiffes hin. Dem Jahre 1599 entstammt die kleinste Glocke der Kirche (1599 wurde auch das ansehnliche Seeheimer Rathaus errichtet). Die mittlere Glocke wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen und 1952 durch eine neue ersetzt.
Kriegsschäden durch Tillys Truppen während des Dreißigjährigen Krieges konnten erst zweihundert Jahre später beseitigt werden. 1960 erfolgte ein Umbau mit nochmaliger Erweiterung (Vorhalle im Westen). Erwähnenswert sind bei den letzten großen Renovierungen 1985 und 2007 die freigelegten Teile der Fresken, die neue Heizung, der behindertengerechte Eingang, neue Treppen zu den Emporen, die neue Beleuchtung, eine neue Gestaltung des Innenraums zusammen mit einer völlig neuen farblichen Fassung.
An der Außenseite der Kirche sind alte Grabsteine und Grabplatten aufgestellt:
am Westportal zwei Steine aus dem 18. Jahrhundert
an der Rückfront des Turmes zwei Epitaphe aus dem 16. Jahrhundert
an der Südseite des Chorturms ein (weiterer) Stein aus dem 18. Jahrhundert und ein altes gusseisernes Grabkreuz
Bemerkenswert ist die Innenausstattung der Kirche. Aus der Zeit der Gotik stammen:
Die Fresken an der Nordseite des Chorraumes und in der dortigen Fensterleibung wurden beim Umbau 1959/60 freigelegt
das Maßwerk in einem Chorfenster auf der Südseite, – die Tür zur Sakristei mit Sakralrune, Wetzrillen und Weinranke
sowie ein weiteres Fresko in der Sakristei (Kreuzigungsgruppe)
Über dem Altar schwebt das aus der späten Gotik stammende Kruzifix, das Leiden und Schmerz des Gekreuzigten zum Ausdruck bringt.
In ihren fast 800 Jahren hat die Laurentiuskirche Kriege, Pest-Epidemien, bitterste Not und Zerstörung überstanden und war trotzdem immer ein Ort der Zuflucht, der Hoffnung und des Lebens. Diese tiefgreifenden Ereignisse haben ihre Spuren an und in der Kirche hinterlassen und sie zu dem gemacht, was sie bis heute für uns ist: eine feste Orientierung, ein Ort der Besinnung und der Gemeinschaft.
Mit dem Projekt Sprechende Laurentiuskirche und Grabsteine wollen wir die heute noch sichtbaren Spuren dieser langen Geschichte und die Menschen, die daran beteiligt waren, würdigen.
Die notwendigen Übersichtspläne mit den QR-Codes sind am Eingang der Laurentiuskirche und neben den Epitaphen angebracht. Somit haben Sie die Möglichkeit vor Ort durch das Einscannen der QR-Codes interessante geschichtliche Informationen zu sehen und zu hören.
Für alle Besucher unserer Homepage, stellen wir die Inhalte über eine Link-Liste zur Verfügung, die über den o.s. Abschnitt Sprechende Laurentiuskirche aufgerufen werden kann.
Unsere Kirche in Malchen (Baujahr 1480/81, Ersterwähnung 1514) gilt als sehenswertes Kleinod. Ihre Wandmalereien, die aus der Zeit um 1500 stammen, zeigen die Leidens- und Auferstehungsgeschichte Christi. 1988 wurde eine aufwendige Restaurierung abgeschlossen.
Das Pfarrer-Reith-Haus ist unser Gemeindehaus und wurde 1992 erbaut. Es befindet sich im Westbezirk der Kirchengemeinde. Jeden ersten Sonntag im Monat findet dort der gemeinsame Gottesdienst statt.
Das Gemeindehaus steht für Gemeindegruppen zur Verfügung und kann auch für private Anlässe gebucht werden. Anfragen bitte über unser Gemeindebüro.
Das Alte Pfarrhaus ist ein steinernes Haus mit Schildgiebeln und gemauerten Traufwänden – ein langgestreckter, zweigeschossiger Massivbau mit einem doppelgeschossigen Satteldach und einem über das gesamte Gebäude reichenden Gewölbekeller. Die historischen Innenwände sind aus Fachwerk. Es ist annähernd nordsüdlich ausgerichtet und bildet Teil des historischen Ortskerns von Seeheim. Die am Sturz des Haupteingangs eingehauene Jahreszahl „1589“ ist nach den vorliegenden Forschungen das Baujahr. Es ist vermutlich Seeheims ältestes Steinhaus.
Trotz vieler Klagen der Bewohner über das ungesunde Wohnklima, wohnten die Pfarrer der Gemeinde bis zum 1. Weltkrieg dort. Schließlich zog Pfarrer Marguth in eine Villa, die Familie Goldschmidt der Kirchengemeinde zur Verfügung stellte und 1923 der Gemeinde schenkte.
Nach einer umfassenden Sanierung von 2009-2012 wird die Wohnung im Ober- und Dachgeschoss wieder als Pfarrwohnung genutzt. Im Zuge der Sanierung mussten erhebliche Faulschäden am historischen, aus dem Jahr der Erbauung stammenden, Dachgebälk beseitigt werden. Zur Verbesserung des Wohnklimas und der Wohnqualität wurde im gesamten Haus eine Wandtemperierung eingebaut, das große Satteldach aufwendig wärmegedämmt, ein großer Balkon auf der Westseite angebaut und die Wärmedämmung der Fenster.
Im Erdgeschoss ist dass das Gemeindebüro, mit Besprechungszimmer und Sitzungssaal untergebracht.
Zweck der Stiftung ist, Gebäude und Grundstücke der Kirchengemeinde insbesondere die unter Denkmalschutz stehende Laurentiuskirche und das „Alte Pfarrhaus“ in der Bergstraße 3 zu erhalten und auszubauen. Dazu gehört die Förderung von Veranstaltungen in diesen Gebäuden insbesondere aus den Bereichen Musik, Kunst, Literatur, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik und andere zweckdienliche Maßnahmen. Die Grundstücke und Gebäude sind als Ort von Gottesdiensten und Veranstaltungen zur Förderung der Begegnung von Menschen zu pflegen, zu erhalten und auszubauen.
Mit der Stiftung Laurentiuskirche Seeheim möchten wir diesem Auftrag langfristig und nachhaltig gerecht werden. Der Stiftungsvorstand besteht derzeit aus Rainer Heinzl (Vorsitzender), Ute Bebensee-Biederer, Gerd Gessner, Erwin Rieke und Pfr. Christoph Sames.
Alle Personen, die durch persönlichen Einsatz, durch Zustiftungen, Vermächtnisse und Spenden die Arbeit der Stiftung fördern wollen, sind dazu herzlich eingeladen.
Durch Zustiftungen wird das Stiftungsvermögen erhöht, durch Zuwendungen und Spenden können bestimmte Vorhaben direkt unterstützt werden. Zustiftungen und Spenden sind steuerlich absetzbar.
Evang. Regionalverwaltungsverband Starkenburg-West
Kreissparkasse Groß-Gerau
DE36 5085 2553 0003 0065 09
HELADEF1GRG
Verwendungszweck: RT 6018 – Stiftung Laurentiuskirche
Die Stiftung Laurentiuskirche Seeheim wurde 2011 errichtet. Durch Zustiftungen, erwirtschaftete Erträge, die Mittel aus der Baulastablösung und Spenden erhöhte sich das Stiftungsvermögen bis Ende 2023 auf rund 748.800 EUR. Mit den Erträgen der Stiftung wurde die Ausstattung der beiden neuen Krippengruppen im Laurentiuskindergarten gefördert und der neu gestaltete Außenbereich mitfinanziert. Das Pfarrer-Reith-Hauses wurde 2018 renoviert. Die Stiftung hat die Hälfte der Renovierungskosten übernommen.
Dringend anstehende Maßnahmen sind die Sanierung der Buntglasfenster in der Laurentiuskirche sowie die Renovierung der Außenfassade.