Die Evangelische Kirchengemeinde Jugenheim a. d. Bergstraße liegt im Norden des Dekanats und umfasst die beiden Ortsteile Jugenheim und Balkhausen. Zusammen haben die Ortsteile ca. 5.000 Einwohner, davon sind ca. 1.500 evangelisch. Die Gemeinde liegt am Rande des Odenwalds an der hessischen Bergstraße. Die beiden Ortsteile sind Teil der Kommunalgemeinde Seeheim-Jugenheim.
Die Gemeinde hat zwei Gotteshäuser: Die Bergkirche in Jugenheim mit Ursprung im 13. Jahrhundert und die Katharinenkapelle in Balkhausen aus dem 14. Jahrhundert. Wir haben ein großes Gemeindehaus in einer Gründerzeitvilla. Dieses liegt in einem schönen Park im Ortszentrum, in dem sich auch die Evangelische Kindertagesstätte befindet. Der Park wird für viele Veranstaltungen genutzt, seit einigen Jahren feiern wir dort auch Gottesdienste. Um diese außergewöhnliche Begegnungsstätte für die Menschen vor Ort zu erhalten setzen wir uns mit viel Kreativität und Engagement ein.
Unsere Gemeinde soll ein Ort der Begegnung sein, hier wollen wir gemeinsam Gottesdienste und Feste feiern, zusammen singen und arbeiten, Freud und Leid teilen und so ein Stück weit Halt und Heimat finden.
Ein Schwerpunkt der Gemeindearbeit liegt seit vielen Jahren im Bereich der Kirchenmusik. Derzeit gibt es neben dem Kirchenchor, dem Bläserchor Balkhausen und dem Flötenkreis, einen Kinderchor und ein Streichorchester. In Gottesdiensten und Konzerten bringen sich die Chöre und Musiker in regelmäßigen Abständen zu Gehör. Daneben werden im Jahresverlauf unterschiedliche Konzerte angeboten. In der Reihe "Kultur am Freitagabend" gibt es seit 2007 ein abwechslungsreiches monatliches Kulturprogramm.
Im Gemeindehaus und der dazugehörigen Remise treffen sich viele kirchliche Gruppen wie z. B. die Frauenhilfe, die Senoirentafel, die Chöre oder die Pfadfinder. Der Eine-Welt-Verkauf und das Kirchenkaffee sind hier zu Hause. Die Versammlungsräume werden für vielfältige Veranstaltungen genutzt, sowie für Sitzungen kirchlicher oder gemeinnützger Gruppen.
Herzlich willkommen, Liebe Gäste,
Sie betreten eine Kirche, die in der 2. Hälfe des 13. Jahrhunderts ihre Anfänge hat (1263) und die seit 1539/46 evangelisch ist. Wenn Sie durch den Haupteingang, durch das untere Turmgeschoß hindurch, in die Kirche eintreten, fällt der Blick unwillkürlich zu den farbigen Fenstern im Chorraum. Diese drei Fenster, 1902 durch den Darmstädter Glasmaler Hans Müller-Hickler geschaffen, zeigen im Zentrum die Auferstehung Jesu und zu beiden Seiten die vier Evangelisten:
In der Mitte sehen wir links Jesus, der in seiner linken Hand einen Stab mit einer Fahne trägt – als Zeichen des Sieges über den Tod, und rechts einen Baum als Symbol der sich erneuernden Lebenskraft, darunter einen Engel, der die Grabplatte hält, eine weinende Person und einen knienden Soldaten. Im Hintergrund erhebt sich das heilige Jerusalem. Das linke Chorfenster zeigt Matthäus mit dem Engel und Markus mit dem Löwen, das rechte Lukas mit dem Stier und Johannes mit dem Adler. Alle sind mit Schriftrolle oder Buch und Schreibfeder ausgestattet.
Überragt wird der Chorraum durch ein barockes Kruzifix. Vom Bildhauer Eckardt aus Darmstadt geschaffen, erhielt die aus Holz angefertigte Christusfigur 1856 ihren heutigen Platz im Chorbogen. Der Altar wurde 2007 nach einem Entwurf des örtlichen Pfarrers neu gestaltet. Ihn ziert ein neues Antipendium, hergestellt in der Textilwerkstatt in Darmstadt nach einem Entwurf der Jugenheimer Künstlerin Christiane von Kessel.
Die Festdecke der Zarin
Nachdem Prinz Alexander von Hessen 1856 den Umbau der Kirche gefördert und zu 2/3 bezahlt hat, schenkte seine Schwester, die russische Zarin Marie, der Gemeinde eine wertvolle Altardecke. Sie wurde in einem russischen Nonnenkloster angefertigt. Die Decke ist aus rotem Samt und im Vorderteil aufwendig mit Gold durckwirkt und bestickt. Zu dem Ensemble gehört, ebenfalls reich bestickt, noch ein achtseitiger Kanzelbehang, ein Lesepultbehang sowie zwei Decken für die Abendmahlsgeräte. Die Festdecke wurde 2002 restauriet. Sie befindet sich seitdem in einer Vitrine in der Kirche. Sie wird in der Regel an Pfingsten und Konfirmationen aufgelegt.
Die Kanzel wurde 1751 angefertigt und hat ihren heutigen Platz seit dem Kirchenumbau von 1856.
Der Taufstein aus schwarzem Mamor, angefertig von Steinmetz Best in Darmstadt, wurde 1869 von Prinz Alexander gestiftet.
Für die Abendmahlsfeiern hat Zarin Marie zwei silberne Kannen gestiftet. Eine wurde ebenfalls 2002 restauriert. Der älteste Kelch stammt aus 1664. Diese Abendmahlsgeräte werden regelmäßig in den Gottesdiensten verwendet.
Die Michaelsplastik aus dem Spätmittelalter zeigt den Kampf des Engels Michael mit dem Drachen, Sinnbild des Teufels. Sie wurde 1987 aufwenig restauriert und erhielt hinter dem Taufstein ihren heutigen Platz. Außen über der Eingangstür befindet sich eine Kopie.
Die Orgel wurde 1977 von der Bensheimer Firma Ott eingebaut. Sie hat 15 Register und zwei Manuale.
Das Turmzimmer hinter der Orgel gehört zu dem ältesten Teil der Kirche. Dort befindet sich bis heute die mechanische Turmuhr. Der Uhrmacher Ritzert hat die Uhr 1872 angefertigt. Sie wird immer noch täglich von Hand aufgezogen.
Die Glocken
Die große, älteste Glocke stammt aus 1483, die zwei weiteren kleineren Glocken datieren aus 1949.
Der Friedhof
Von Anfang an wurden neben der Kirche die Toten bestattet. Da der Kirchhof sehr klein war mussten die Gräber schon nach wenigen Jahren neu belegt werden. Es liegen keine Unterlagen darüber vor, aber wahrscheinlich stapelte man die Gebeine in einem Beinhaus. Von den alten Grabsteinen sind nur wenige erhalten.
Ab 1833 wurde der Friedhof in die Sandmühlstraße verlegt, 1877 dann endgültig an den heutigen Standort zwischen Kempenstrasse und Saarstrasse.
Die Gemeinde gehört zum Evangelischen Dekanat Bergstrasse in der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau (EKHN) mit Sitz in Darmstadt. Das Bekenntnis der Gemeinde ist lutherisch.
Die Gemeinde ist mit der Moravian Church in Isoko, Tansania, partnerschaftlich verbunden. Darauf verweist die Tafel links neben dem Haupteingang.
Juli 2020 / j.dietermann
nach Unterlagen von Claudia Schäfer
14. Jahrhundert | Vermutete Gründungszeit. Die 1349 erstmals nördlich der Alpen auftauchende Pest lässt die Verehrung der 14 Nothelfer entstehen und aufblühen. Zu ihnen zählt die heilige Katharina von Alexandria, der unsere Kapelle geweiht ist. |
1503 | Die Katharinen-Kapelle Balkhausen verleiht an Paul Helfrich eine größere Summe Geld. Sie muss also schon vorher bestanden haben, um genügend Geld angesammelt zu haben. |
1534 | Das älteste erhaltene Zinsbuch der Katharinen-Kapelle. Darin auch die o.a. Angabe zu 1503. |
1622 | Während des 30-jährigen Krieges plündern Truppen Tillys Balkhausen und die Kapelle. |
1634/35 | Dorf und Kapelle werden völlig zerstört, worauf Balkhausen 14 Jahre lang menschenleer bleibt. |
1673 | Nach dem 30-jährigen Krieg wird erstmals wieder ein “Kirchenpfleger” (Johannes Jährling) für die Ruine erwähnt, in der auch Gottesdienste gehalten werden. |
1700 | Die Kapelle erhält erst jetzt wieder ein neues Dach. |
1706 | Gründliche Reparatur der baufällig gewordenen Kapelle. |
1709 | Zwei Glocken werden gekauft. Die ältere ist bereits 1707 gegossen worden. |
1712 | Die Empore wird errichtet. |
1716 | Taufkanne und Taufbecken. |
1719 | Der Maurer Dornbach führt die Mauer um Kapelle und Friedhof auf. |
1768 | Größere Reparaturen. |
1862 | Die Kapelle erhält eine Orgel, die aber schon 1893 durch ein Harmonium ersetzt wird. |
1909 | Ein Kirchenbauverein wird gegründet. Darauf folgen weitere Reparaturen und eine Ausmalung, von der heute nichts mehr zu sehen ist. |
1917 | Die 2. Glocke wird zu Kriegszwecken eingeschmlozen, 1921 gibt es eine Ersatzglocke. |
1936/37 | Das Dach wird repariert und die Kapelle außen verputzt. |
Zweiter Weltkrieg | Auch für den zweiten Weltkrieg wird die 2. Glocke eingeschmolzen. |
1953 | Renovierung des Innenraumes und Anschaffung neuer Lampen. |
1969 | Die Kapelle erhält wieder eine Orgel (Firma Andreas Ott). |
1984 | Eine zweite Glocke (Katharinenglocke) wird am 28.9. gegossen und am 28.10. (Erntedankfest), eingeweiht. (Firma Rincker aus Sinn/Westerwald). |
1990 | Innenrenovierung und elektrische Fußbankheizung, 1991 neue Lampen (vgl. 1953). |
1990 | Richard Mayer stiftet das Katharinen- und das Michaelsfenster sowie das Rundfenster. |
2011 | Die weltliche Gemeinde weiht hinter dem Friedhof eine neue Trauerhalle ein. |
2011 | Die Kirche erhällt durch den Heimatverein eine gänzjährige Anstrahlung mit LED Spots. |
2019 | Die Kirche durchkäuft eine große Renovierung. Dachstuhl und elektrische Ausrüstung werden ausführlich saniert. Ebenso gibt es einen neuen Außenanstrich und neue Ziegel. |
Denkmalausschuss der evangelischen Kirchengemeinde Jugenheim, Stand: September 2001, Ergänzungen durch Norbert Rosch
Das Gemeindehaus liegt zusammen mit den evangelischen Kindergarten in einem schönen Park im Zentrum Jugenheims in der Lindenstraße. Es wurde 1932 unter Pfarrer Offenbächer erworben. Wertvolle Hilfe leisteten die Bürgermeister Burkhardt und Hofmeyer sowie die Familie Merck. Unter der Leitung des Architekten Opper wurde es um- und ausgebaut. Zu dem reizvollen Anwesen im Park gehört auch die Remise, die ursprünglich zur Aufnahme von Kutschen und Pferden diente. 2001 wurde die Remise zu einem Versammlungsraum mit Küche umgebaut. 2011 wurde eine umfassende Außenrenovierung des Gemeindehauses inklusive einer Dachdämmung durchgeführt.
Der „Förderkreis Jugenheimer Bergkirche e. V.“ wurde am 7. Juni 2004 gegründet. Anlass war die seinerzeit bevorstehende Innenrenovierung der Jugenheimer Bergkirche, deren finanzielle Absicherung den damaligen Schwerpunkt der Vereinstätigkeit bildete. Durch die beachtliche Unterstützung vieler Jugenheimer Bürger gelang es dem Verein, den gesamten Eigenanteil der Kirchengemeinde an der Finanzierung abzudecken.
Schon bei der Gründung des Vereins und der Formulierung der Satzung ging jedoch der Blick über die bevorstehende Renovierungsmaßnahme hinaus. In Zeiten immer knapper werdender Finanzmittel der Kirchengemeinden möchte der „Förderkreis“ dazu beitragen, auch in Zukunft die Arbeit der Evang. Kirchengemeinde Jugenheim a. d. Bergstraße in möglichst großer Breite und guter Qualität zu erhalten zum Wohl der Menschen vor Ort.
Während die Stiftung die langfristige und verlässliche Sicherung der Gemeindearbeit zum Ziel hat, sammelt der Förderkreis Spenden für konkrete aktuelle Projekte in der Kirchengemeinde. Als ein besonderer Schwerpunkt der Förderungsaktivitäten kristallisierte sich die Kirchenmusik heraus. Die Organisation und Durchführung qualitativ ansprechender Konzerte in Jugenheim und Balkhausen wird durch Zuschüsse unterstützt. Aus Mitteln des Förderkreises wurde bereits ein moderner Flügel für das Gemeindehaus in Jugenheim angeschafft. Zwei Kesselpauken für den Posaunenchor Balkhausen konnten ebenfalls mit Mitteln des Förderkreises finanziert werden.
Das Kulturprogramm „Kultur am Freitagabend“ mit Musikveranstaltungen, Lesungen und Vortragsveranstaltungen bereichert seit vielen Jahren die Arbeit der Gemeinde. Es wird vom Förderkreis getragen und mitfinanziert.
Auch die Kinder- und Jugendarbeit liegt uns am Herzen und wird aus Mitteln des Förderkreises bezuschusst.
Wenn Sie die Aktivitäten des Förderkreises unterstützen möchten, können Sie dies durch Ihre persönliche Mitgliedschaft im „Förderkreis“ tun. Aber auch mit Einzelspenden können Sie dazu beitragen, die genannten Arbeitszweige zu fördern. Bitte überweisen Sie dazu Ihre Spende auf das Konto des „Förderkreises“. Eine Spendenquittung zur Vorlage beim Finanzamt wird Ihnen gerne ausgestellt.
Prof. Dr. Heiner Diefenbach
über das Gemeindebüro: Telefon 06257 3326 / E-Mail Kirchengemeinde.Jugenheim-Bergstrasse@ekhn.de
Sparkasse Darmstadt
IBAN: DE67 5085 0150 0024 0070 22
BIC: HELADEF1DAS
Zu einem großen Teil finanziert sich die Arbeit einer Kirchengemeinde aus Zuweisungen von Kirchensteuermitteln seitens der Landeskirche. Diese sind in den letzten Jahren zurückgegangen und werden weiter zurückgehen. Auch bei Spenden und Kollekten gibt es Schwankungen, die verlässliche Planungen erschweren. Wir möchten aber gerne auch in Zukunft die ganze Bandbreite unserer Aktivitäten weiter anbieten können. Deshalb brauchen wir ein ergänzendes finanzielles Standbein. Dies ist eine wesentliche Aufgabe unserer Stiftung.
Der große Vorteil einer Stiftung ist, dass das Stiftungskapital auf Dauer erhalten bleibt. Lediglich aus den Zinserträgen wird eine jährliche Ausschüttung für die Stiftungszwecke zur Verfügung gestellt . Auf diese Weise trägt die Stiftung langfristig und verlässlich zur Finanzierung unserer kirchengemeindlichen Arbeit bei.
Die ältesten heute noch bestehenden kirchlichen Stiftungen in Deutschland sind übrigens über 1.000 Jahre alt. Somit gibt die Errichtung einer Stiftung - oder die Beteiligung durch Zustiftung - der Stifterin oder dem Stifter die Möglichkeit, Verantwortung für das Gemeinwohl auf Dauer zu übernehmen. Ihre Namen werden in den Annalen der Stiftung für spätere Generationen aufbewahrt bleiben.
Wofür der Stiftungsrat die jährlichen Erträge der Stiftung einsetzen kann, ist in der Stiftungssatzung genau festgelegt. Dort werden folgende Stiftungszwecke benannt:
die Förderung von Projekten und Schwerpunkten der Kirchengemeinde auf den Gebieten der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit, der Erwachsenenbildung und der musikalischen Arbeit,
die Unterhaltung und Verbesserung von kirchengemeindlichen Gebäuden und Anlagen,
die Öffentlichkeitsarbeit,
die diakonischen Aufgaben der Kirchengemeinde,
die Finanzierung der Personalkosten von zusätzlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kirchengemeinde,
die Fortbildung der haupt-, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirchengemeinde.
Wir hoffen, dass durch Zustiftungen das Kapital der Stiftung weiter anwächst. Damit würden auch die Erträge steigen, aus denen die Gemeindearbeit dann entsprechend umfangreicher unterstützt werden könnte. Jeder, der die Arbeit in unserer Kirchengemeinde langfristig fördern möchte, kann die Ziele der Stiftung durch eine Zustiftung unterstützen. Infrage kommt die Überweisung eines Geldbetrages, aber auch jede andere wirtschaftlich verwertbare Form (z.B. Übereignung von Wertgegenständen oder eines Grundstücks).
Wer über sein Lebensende hinaus die Gemeinde unterstützen möchte, kann durch Erbeinsetzung oder ein Vermächtnis in einem Testament den Kapitalstock der Stiftung ergänzen. Solche testamentarischen Verfügungen sind von der Erbschaftsteuer befreit.
Kontakt: Rainer Hummel
über das Gemeindebüro: Telefon 06257 3326 / E-Mail Kirchengemeinde.Jugenheim-Bergstrasse@ekhn.de
Sparkasse Darmstadt
IBAN: DE36 5085 0150 0024 0018 57
BIC: HELADEF1DAS
Bitte bringen Sie bei Überweisung von Geldbeträgen, die als Zustiftung Verwendung finden sollen, unbedingt den Vermerk „Zustiftung“ auf dem Überweisungsträger an.